Da Haudum und sei Bua
GASTHOF HAUDUM, HELFENBERG, OBERÖSTERREICH, ÖSTERREICH
![Gasthof Haudum Helfenberg](https://www.chillivanilli.at/wp-content/uploads/2023/06/facetune_28-06-2023-17-32-06.jpg)
Kum huck die zuwa do...
Es gibt viele Wirtshäuser. Immer noch. Und Gott sei dank. Und es gibt Wirtshäuser und und es gibt Gasthäuser. Der Haudum in Helfenberg ist beides. Lebt vom Wirt und lässt den Gast hochleben. Hier isst man nicht, hier ist man.
Wir sind im Mühlviertel. Sture Menschen und eher in den eigenen Bart murmeln als den anderen was sagen. Kann man immer noch. Granitschädeln nennen sie sich und andere, kein Wunder, wenn es drauf ankommt beißt man auch Granit. Obwohl – man kann umgekehrt alles oder vieles von ihnen haben. Die Mühlvietler sind nicht charmant, sie sind auch nicht besonders höflich – nur freundlich auf ihre Art – und schon gar nicht extrovertiert. Sie sind Mühlviertler, und das soll ihnen einmal jemand nachmachen.
![Gasthof Haudum Helfenberg](https://www.chillivanilli.at/wp-content/uploads/2023/06/facetune_13-03-2023-17-32-01-1024x610.jpg)
Zum Wirt. Und zum Haus.
Wenn man beim Haudum heineinkommt klar – wird man begrüßt. Oder Gott wird gegrüßt. So ist das eben. Freundlich sogar. Aber dann – 1. Challenge: Platz bekommen. Die mutigen setzen sich an einen Tisch mit – was sonst – Mühlviertlern. Da sitzen der Postler, der Bauer, der Graf, ja wirklich ein echter – das ist der Nachbar!, die von der Straßenmeisterei, die Polizei – die haben auch Hunger, überhaupt ist dieses Wirtshaus männlich dominiert. Frau geht locker damit um. Muss sie. Begrüsst wird man mit „Hmmm, servas.“. Und „Grias di“. Und „Des geht si scho nu aus“. Egal. Wo mein Hintern Platz hat, wird mein Hunger gestillt.
Man mag alles. Und alles am besten gleichzeitig.
Hier gibt es das was es gibt im Mühlviertel eben so gibt. Und das was die Jahrezeit gerade hergibt. Erdäpfel gibt es immer und das, was man daraus machen kann. Nein, hier werden sie veredelt! Überbackene Speck- und Grammelknödel zu Beispiel. Leinölerdäpfel. Und an echtn Leberschedl. A Bauernbratl. Und a Blunzngrestl. Suppn. Sowieso. A Beuscherl, Kalbsbackerl, ein Fisch wenn er zufällig beim Buam vorbeigeschwommen ist, natürlich Süßwasser, und was der Fleischer sonst noch so vorbeigebracht hat. Im ganzen versteht sich. Ich esse, und ich verliere mich in dem Geschmack dieses Bundeslandes. Es ist echt, unverfälscht, da mag auch mal eine Flachse dabei sein oder was nicht so leicht Zerkaubares, egal. Es sind Lebensmittel aus der Gegend und mit denen wird hier gearbeitet.
Bettina's special:
Wir der Vater so der Sohn. Aber ganz anders.
Peter Haudum grummelt um die Gäste herum. Sohn Lukas werkt in der Küche. Die Küchenübergabe gestaltet sich nicht so einfach. Lukas ist jung, um die Welt gereist, will „neuen Pfiff“ hineinbringen. Da Peda, der Vater, will auch. Aber – bitte in Erinnerung bringen – er ist und bleibt ein Mühlviertler. Frischer Wind ist hier dennoch zu spüren, und der ist gut eingefangen und umgesetzt. Schritt für Schritt. Auch ein Mühlviertler muß mit der Zeit gehen. Sonst geht der Wirt mit der Zeit. Ich bin jetzt vollgefressen. Kein Wunder. Hier lässt man kein Fitzelchen übrig. Es schmeck zu gut. Und ich bin hier auch nicht kritisch. Ich bin geerdet. Ich bin kulinarisch zu Hause.
Ein echtes Speck-takel
Im Haus ist außerdem die weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte Speckwerkstatt. Das Baby von Peter Haudum. Wer da drin ist, ist im Speckhimmel. Die besten Teile von der Sau gereift und geschnitten. Insider gehen nie, ohne sich so ein Teil mitgenommen zu haben. Aber auch Fremde können nicht ohne. Ein kulinarisches Speck-takel ist das hier, beim Haudum. Zurück zum Essen. Lukas packt da so gut es geht seine Handschrift mit hinein. Ja, er ist jung, aber auch er ist ein Mühlviertler. Und der Name Haudum bürgt nun mal für Wirtshaus-Qualität. Es schmeckt alles so wie es sein soll. Ohne Schischi, ohne Zusätze, ohne Fertigtamtam.
Fazit:
Wer die echte unverfälschte Mühlviertler Küche ohne Schnickschnack liebt, der ist beim Haudum absolut richtig. Und wer Speck mag, der wird hier fündig (Zuhause am besten mit der elektrischen Schneidemaschine hauchdünn aufschneiden!). Und sollte der Senior-Chef persönlich Möhknedln (Mehlknödel) anbieten, unbedingt probieren. Aber aufpassen: wenn die in der Mitte staubn´, also furztrocken sind, eigentlich roh, das gehört so. Einfach mit viel Bratl-Sauce genießen – ein Gedicht für Insider!
![Haudum2 Haudum2](https://www.chillivanilli.at/wp-content/uploads/2023/03/Haudum2-scaled.jpg)
Granitpilgern! Der rund 95 Kilometer lange Wanderweg führt in drei bis vier Tagesetappen durch die südöstliche Region des Bezirkes Rohrbach. Am besten man quartiert sich beim Haudum ein und geht soweit einem die Füße tragen, läßt sich abholen, isst und ruht beim Haudum und am Tag darauf setzt er einem dort wieder ab, wo man Tags zuvor gelandet ist. Dann darf man ruhig einen Knödel mehr essen!
Und beim Abschied Speck nicht vergessen!!!!
- www.haudum.at
- 4184 Helfenberg, Rohrbacherstrasse 2
- Telefon: 0043 7216 6248
Mo & Di Ruhetag, Mi-Sa 8-24 Uhr, So 8-16 Uhr
You May Also Like
![](https://www.chillivanilli.at/wp-content/uploads/2023/08/img_5247-500x380.jpg)
Der Linzer „Naschmarkt“ war noch nie so ver-locken-d!
August 20, 2023![](https://www.chillivanilli.at/wp-content/uploads/2023/09/img_4178-500x380.jpg)
Fischers Fritz fischt frische kroatische Fische – in Wien!
September 12, 2023![](https://www.chillivanilli.at/wp-content/uploads/2023/03/cuba5.jpg)